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3. Tagung der X.Synode der Kirchenprovinz Sachsen in Erfurt

8. Juli 1985
Information Nr. 289/85 über die 3. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen vom 13. bis 16. Juni 1985 in Erfurt

Die 3. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen fand in der Zeit vom 13. bis 16. Juni 1985 im Augustinerkloster Erfurt statt.

Die als außerordentliche Synode einberufene Veranstaltung stand unter dem Thema »Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung« (abgeleitet von einem auf der VI. Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen 1983 behandelten Themenkomplex1). Im Gegensatz zu bisher im Jahre 1985 stattgefundenen Synodaltagungen anderer evangelischer Landeskirchen in der DDR war diese Sondersynode von vornherein auf gesellschaftspolitische Probleme ausgerichtet.

Die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen ist damit die einzige evangelische Landeskirche der DDR, die unter dem Druck reaktionärer und feindlich-negativer Kräfte in der Kirchenleitung und in sogenannten Basisgruppen das kirchliche Leitungsforum der Synode ausschließlich für die Behandlung von gesellschaftspolitischen Problemstellungen zur Verfügung stellte.

Zum Zustandekommen der Sondersynode ist insbesondere Folgendes bemerkenswert:

Auf der 1. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (15. bis 17. Juni 1984 in Wittenberg) kam es im Ergebnis der Synode in größerem Umfang vorliegender Eingaben von auf reaktionären kirchlichen Positionen stehenden Synodalen und sogenannten Basiskräften zur Bildung eines Sonderausschusses »Zukunftsverantwortung«, bestehend aus 17 Synodalen unter der Leitung der Pröpste Falcke/Erfurt2 und Hinz/Magdeburg,3 mit dem Ziel, die Bearbeitung von Eingaben zur »Umwelt – und Friedensverantwortung« zu übernehmen. Durch die Bildung dieses Sonderausschusses und die Weitergabe der Eingaben an dieses Gremium konnte zum damaligen Zeitpunkt erreicht werden, dass ein offenes Auftreten feindlich-negativer Kräfte auf der 1. Tagung der X. Synode verhindert wurde. (Siehe dazu Information des MfS Nr. 267/84 vom 27. Juni 1984.)

In der Folgezeit trat dieser Sonderausschuss auf Initiative von Falcke und Hinz mehrfach zu Beratungen zusammen und wurde erstmalig auf der 2. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (24. bis 28.10.1984 in Halle) öffentlichkeitswirksam.

(Siehe dazu Information des MfS Nr. 425/84 vom 9. November 1984.)

Entsprechend der offiziellen Tagesordnung dieser 2. Tagung und mit zum Teil unterstützenden Aussagen im Bericht der Kirchenleitung trug der Sonderausschuss einen Bericht zu »Friedens- und Ökologiefragen« vor, der politisch-negative Aussagen enthielt sowie Bestrebungen zur Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten und die Absicht erkennen ließ, ein bestimmtes Mitspracherecht zu gesellschaftspolitischen Problemen zu demonstrieren.

Durch den Einfluss realistischer Kräfte wurden diese gezielten feindlichen Angriffe auf der 2. Tagung der X. Synode nicht durchgehend wirksam (u. a. wurde ein Antrag, einen ständigen »Materialdienst Ökologie« einzurichten, abgelehnt). Der Sonderausschuss konnte jedoch im Ergebnis seiner Arbeit auf der 2. Tagung der X. Synode zwei Beschlussvorlagen einbringen: »Wort der Synode an die Gemeinden zur Friedensdekade« und »Antrag zur Einberufung einer Sondertagung der Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen im Frühjahr 1985 zum Thema Zukunftsverantwortung«, letztere mit dem Ziel, »Orientierungen« für die kirchliche Friedens- und Umweltverantwortung zu geben.

Obwohl die politisch negativen bzw. pseudopazifistischen Haltungen maßgeblicher Mitglieder des Sonderausschusses auf der 2. Tagung der X. Synode offenkundig waren, wurden die Beschlussvorlagen von der Tagung bestätigt und damit der Sonderausschuss autorisiert, seine Tätigkeit entsprechend dieser Beschlussfassung fortzusetzen. Damit waren Grundlagen für den weiteren Ausbau und die Vertiefung des koordinierten Vorgehens politisch negativer Kräfte im Rahmen der Kirchenprovinz zu Fragen des Umweltschutzes und der kirchlichen Friedensverantwortung geschaffen.

Mit Billigung maßgeblicher kirchenleitender Kräfte der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen wurde der Sonderausschuss mit der inhaltlichen Vorbereitung der Sondersynode (3. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen) beauftragt.

In Vorbereitung der Sondersynode wurden durch den Sonderausschuss mehrere als »kircheninterne Dokumente« deklarierte Materialien erarbeitet und an alle Synodalen der Kirchenprovinz versandt.

(Diese Materialien liegen dem MfS im Wortlaut vor und können bei Bedarf angefordert werden.)

Diese in inhaltlicher Vorbereitung der Synode erarbeiteten und durch die Kirchenleitung und das Präsidium der Synode sanktionierten Vorbereitungsmaterialien ließen die Absicht reaktionärer kirchlicher und feindlich-negativer Kräfte erkennen, ihren gegen die Politik von Partei und Regierung in Friedens- und Ökologiefragen gerichteten Kurs durch die Synode sanktionieren und legalisieren zu lassen. In diese Bestrebungen ordnen sich auch 28 an die Synode gerichtete und offensichtlich »bestellte« Eingaben ein.

Diese enthielten Angriffe vornehmlich gegen die Friedens-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der DDR sowie gegen die staatliche Politik in Umweltfragen. Gefordert wurden die Schaffung weiterer und die prinzipielle Sanktionierung sogenannter Basisgruppen (»Ökologie- und Friedensgruppen« sowie sogenannte entwicklungspolitische oder Dritte-Welt-Gruppen) durch Kirchenleitung und Synode, der Einsatz eines hauptamtlichen »Friedensbeauftragten« in den evangelischen Landeskirchen in der DDR zur Koordinierung der »Friedensarbeit« und damit zur Schaffung eines überregionalen Koordinierungs- und Steuerungszentrums für derartige Basisgruppen sowie die weitere Behandlung der Thematik der Sondersynode auf den Synodaltagungen der anderen evangelischen Landeskirchen und des Bundes der Evangelischen Kirchen (BEK) in der DDR.

In Vorbereitung der Synode und während der Synodaltagung wurde ein Komplex von Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung des politischen Missbrauchs dieser Veranstaltung wirksam, in dessen Mittelpunkt Gespräche mit kirchenleitenden Amtsträgern standen und in denen eindeutig die staatliche Erwartungshaltung besonders zur Zurückdrängung und Disziplinierung reaktionärer kirchlicher und anderer feindlich-negativer Kräfte erläutert wurde. Zur Erhärtung dessen wurde unmittelbar vor Beginn der Sondersynode mit Propst Falcke ein nochmaliges Gespräch geführt.

Beweis dafür, dass die staatliche Erwartungshaltung seitens kirchenleitender Kräfte klar erkannt wurde, ist eine streng intern bekannt gewordene Äußerung von Bischof Demke/Magdeburg.4 Er erklärte vor Eröffnung der Synodaltagung, die Zielrichtung der staatlichen Erwartungshaltung im Sinne einer Theologisierung der kirchlichen Friedens- und Ökologiearbeit klar erkannt zu haben und sich bemühen werde, diese Richtung auf der Synode in Erfurt mit durchzusetzen.

Im Ergebnis vorbeugend geführter Gespräche mit kirchlichen Amtsträgern wurde vor allem durch realistische Kräfte im Präsidium der Synode und bei offenen Abstimmungen versucht, dem Vorgehen reaktionärer Kräfte entgegenzuwirken und Handlungen im Sinne offener Konfrontationen mit dem Staat nicht zuzulassen. Diese politisch realistischen Kräfte (Bischof Demke, Superintendent Sens/Torgau5) waren in der Minderheit und konnten sich nicht durchsetzen.

Erreicht werden konnte jedoch, dass einige Eingaben von feindlich-negativen Kräften (u. a. Gruppierung um die ESG Naumburg) zur Behandlung auf die nächste Tagung der X. Synode verwiesen wurden.

Insgesamt ist aber einzuschätzen, dass es feindlich-negativen Kräften mit Unterstützung maßgeblicher reaktionärer kirchenleitender Amtsträger (Propst Falcke/Erfurt, Präses Höppner/Magdeburg,6 Propst Hinz/Magdeburg) und unter Ausnutzung der insgesamt widersprüchlichen Positionen kirchenleitender Kräfte (Konsistorialpräsident Kramer/Magdeburg,7 Pfarrer Schorlemmer/Wittenberg8) gelang, übereinstimmend mit gegen den Staat gerichteten Positionen aufzutreten.

In entscheidenden Phasen der Sondersynode wurden sie abgestimmt wirksam und erreichten unter Ausnutzung des für sie günstigen Mehrheitsverhältnisses in der Synode u. a. die Annahme des überarbeiteten Beschlussentwurfs, in dem nach wie vor die bekannten negativen Grundpositionen, insbesondere zu Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der DDR, der Bildungspolitik und der Politik in Umweltfragen enthalten sind.

Zum Verlauf der Sondersynode (3. Tagung der X. Synode):

An der Synodaltagung nahmen neben den 97 gewählten und berufenen Synodalen der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen 60 geladene Gäste teil, vorwiegend Personen, die mit am Thema orientierten Eingaben an die Synode in Erscheinung traten, darunter eine Vielzahl von Mitgliedern sogenannter Basisgruppen (zweitweise bis zu 30 Personen).

Ausländische ökumenische Gäste waren u. a. vertreten:

  • Prof. Becker, Ulrich/Genf,9 Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)10

  • Landeskirchenrat Obendiek, Enno/Düsseldorf11 (BRD) Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland

  • Pfarrer Dr. Oeser, Kurt/Mörfelden-Walldorf12 (BRD), Beauftragter für Umweltschutz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

  • Pfarrer Dr. Liedke, Gerhard/Wilhelmsfeld13 (BRD), Beauftragter für Umweltschutz der Evangelischen Landeskirche in Baden

  • Pfarrer van Veen, Jan/Wassenaar14 (Niederlande), Sekretär des Rates für Kirche und Gesellschaft der Generalsynode der Reformierten Kirche der Niederlande

  • Pfarrer Deodato, Luciano/Pinerolo15 (Italien), Waldenser Kirche

  • Pfarrer Ndabambi, Eagle/Südafrika,16 zurzeit Stuttgart (BRD), zurzeit Evangelisches Missionswerk Stuttgart

An der Sondersynode nahmen außerdem die in der DDR akkreditierten Korrespondenten Röder17 (epd) und Jennerjahn18 (DPA) teil.

Zeitweilig war der Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR, Kolitzus,19 vertreten.

Im Mittelpunkt der Synodaltagung standen folgende inhaltliche Schwerpunkte:

  • Referat zum Thema »Unsere Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung« (Referent Propst Dr. Falcke/Erfurt),

  • Bibelarbeit (unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung des Friedens zwischen den Völkern, Bewahrung von Gottes Schöpfung) (Referat und Gesprächsleitung Propst Hinz/Magdeburg),

  • Arbeit in Ausschüssen,

  • Experten- und Podiumsdiskussionen,

  • Gespräche mit »Basisgruppen«,

  • »Markt der Möglichkeiten«.

Propst Falcke versuchte mit dem Referat »Unsere Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung« seine konzeptionelle Führungsrolle in der Friedens- und Ökologiearbeit innerhalb der Kirchen erneut deutlich zu machen. Durch Betonung der »Linie der kritischen Solidarität« versuchte er, sich in seiner politischen Position erkennbar von solchen kirchenleitenden Amtsträgern abzuheben, die sich zur Grundlinie der Friedens-, Wirtschafts- und Sozialpolitik der DDR bekennen. Falcke übte in seinen Ausführungen massive Kritik am realen Sozialismus in der DDR und rief zu einem »Pazifismus der Vernunft« auf. In seinem zum Teil theologisch verbrämt gehaltenen Referat vertrat er pseudopazifistische Auffassungen zur Friedensproblematik und appellierte mehrfach – auch im Sinne der Ökologieprobleme – auf die »Schöpfungsverantwortung«.

Unter Verweis auf die der Synode zur Diskussion vorgelegte Beschlussvorlage hob er hervor, zur Friedens- und Sicherheitspolitik »eigenständige, kritische Haltungen« einzunehmen. Er unterstrich gleichzeitig die Notwendigkeit, die friedenspolitischen Aktivitäten und »Leitlinien« des Staates unterstützen zu wollen und betonte, die Kirche würde das Konzept der Lehre von der friedlichen Koexistenz weiterführen und sie für die gegenwärtige Situation des Ost-West-Konfliktes konkretisieren. In diesem Zusammenhang befürwortete Falcke das durch den schwedischen Ministerpräsidenten Palme20 erarbeitete Konzept einer Sicherheitspartnerschaft zwischen Ost und West.21

Im Zusammenhang mit Ökologieproblemen forderte er u. a. die Aufnahme der Umweltpolitik als integralen Bestandteil der Wirtschafts- und Sozialpolitik der DDR. Er betonte, die gegenwärtige Wachstumswirtschaft der DDR würde sich negativ auf die Erhaltung der Umwelt auswirken, wobei er als Ursache für die Wachstumspolitik steigende Konsumbedürfnisse nannte. Es käme darauf an, nicht nur Strukturen zu ändern, sondern den Menschen selbst sowie seine Lebensweise.

Das von Propst Hinz gehaltene Referat zur Bibelarbeit hatte theologische Ausgangspunkte, enthielt jedoch überwiegend gesellschaftsbezogene Aspekte. Er verwies auf die »dreidimensionale Bedeutung des Synodenthemas«, das sich auf »Frieden zwischen den Völkern, Gerechtigkeit zwischen arm und reich, Bewahrung von Gottes Schöpfung/Leben in unserer natürlichen Umwelt« beziehen würde.

Eingebettet in Bibelzitate verwies er auf eine angeblich »bestehende ökologische Zivilisationskrise, in der wir uns gegenwärtig befinden und die sich in verjauchten Flüssen, Smog und saurem Regen« widerspiegele. Diese »Krise« wäre nur durch Selbstbeschränkung zur Erhaltung des Lebenshaushaltes und Verzicht auf das technisch Machbare möglich. Hinz forderte ferner: »mehr Solidarität mit den Ländern der 3. Welt« und »Parteinahme für die Armen«.

Die für die Synode anberaumte Bibelarbeit trug zwar theologischen Charakter, stellte jedoch immer wieder Bezüge zu Friedens- und Umweltproblemen her.

Durch die Synode wurden acht Tagungsausschüsse gebildet, in denen zu folgenden Themenkomplexen diskutiert wurde: »Selbstbesserung; Lebensstil; Zukunftsbild; Engagierte Gruppen in den Gemeinden; Verkündigung und Leben der Kirche; Verbundenheit mit der Ökumene der Kirche; Teilung von Problemen; Gesellschaftlich handeln«.

Der Präses der Synode, Höppner/Magdeburg, übergab diesen Ausschüssen insgesamt 28 an die Synode gerichtete Eingaben als Diskussionsgrundlage.

Besonders die Eingaben von Propst Falcke, den Synodalen Eckoldt/Erfurt22 und Wollmann/Benshausen,23 [Bezirk] Suhl sowie des »Friedenskreises der ESG« Naumburg24 sind wegen ihrer feindlich-negativen Stoßrichtung bedeutsam.

(Streng internen Hinweisen zufolge wurde die Eingabe des Synodalen Eckoldt durch Falcke initiiert.)

Die Eingabe von Propst Falcke zielte darauf ab, die Thematik der Sondersynode auf die inhaltliche Tätigkeit des »Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR« zu übertragen bzw. in den Mittelpunkt künftiger Aktivitäten aller evangelischen Landeskirchen in der DDR zu stellen.

Die Eingabe von Eckoldt enthielt u. a. die Forderung, den Inhalt des Informationsblattes »Fingerzeig« (herausgegeben vom Evangelischen Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen) stärker auf die Interessen der sogenannten Friedens- und Ökologiegruppen auszurichten, um besonders durch einen kontinuierlichen Informationsaustausch zu deren weiteren Profilierung beizutragen.

Der »Friedenskreis« der ESG Naumburg erhob in seiner Eingabe eine gleichlautende Forderung.

Die Eingabe des Synodalen Wollmann – als »Antrag zur Friedensverantwortung« deklariert –, in der die Wehrdienstverweigerung25 als gerechtfertigt dargestellt wird, wurde in Tagungsausschüssen der Synode im Wortlaut verlesen. (Die Eingabe wird als Anlage 2 beigefügt.)

Entsprechend den feindlich-negativen Inhalten der Eingaben gestaltete sich in den Tagungsausschüssen die Diskussion. Obwohl realistische kirchliche Kräfte in allen Ausschüssen versuchten, Wortmeldungen mit gesellschaftskritischen Äußerungen von vornherein nicht zuzulassen bzw. zurückzudrängen, gelang es feindlich-negativen Kräften, insbesondere aus den sogenannten Basisgruppen (Personen sind dem MfS bekannt), ihre Auffassungen umfassend darzulegen, zu propagieren, sich untereinander auszutauschen und erneut öffentlich ihre Forderungen an die Kirchenleitung zu erheben. Es zeigten sich deutlich Bestrebungen zur engeren Verknüpfung verschiedenster »Basisgruppen«.

Die durch die Synodenausschüsse ursprünglich vorgesehene Podiumsdiskussion wurde im Ergebnis energischer Forderungen zuständiger staatlicher Organe durch die Kirchenleitung abgesetzt, sodass die in den Ausschüssen vorgetragenen feindlich-negativen Auffassungen in ihrer Gesamtheit nicht im Forum der Synode dargestellt werden konnten.

Politisch bedeutungsvoll ist der in Vorbereitung der Synode unter maßgeblicher Beteiligung von Propst Falcke erarbeitete Beschlussentwurf, der u. a. politisch negative Aussagen zur Verteidigungs- und Bildungspolitik der DDR enthält und damit hinter den zur Herbstsynode 1984 erreichten realistischen Positionen der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zurückbleibt.

Der Erstentwurf der Vorlage wurde durch entsprechende Einflussnahme realistischer Kräfte in der Kirchenleitung aufgrund seiner politisch negativen Aussagen zurückgewiesen; jedoch enthält die Überarbeitung nach wie vor massive, gegen die kontinuierliche Entwicklung des Verhältnisses Staat – Kirche gerichtete Aussagen.

Die Auseinandersetzungen um die Beschlussvorlage verdeutlichten den Differenzierungsprozess zwischen realistischen, loyalen und negativen Kräften. Insbesondere Bischof Demke vertrat realistische Haltungen; der hinlänglich bekannte Pfarrer Gensichen/kirchliches Forschungsheim Wittenberg,2627 mahnte zur »Abwartung« und Zurückhaltung. Reaktionäre Auffassungen und Haltungen vertraten insbesondere Präses Höppner, die Pröpste Falcke und Hinz, Konsistorialpräsident Kramer sowie die Pfarrer Reiner Bohley/Magdeburg28 und Schorlemmer/Wittenberg.

Die mit fünf Stimmenthaltungen angenommene Beschlussvorlage wird als Anlage 1 beigefügt.

Die angestrebte detaillierte Behandlung der 28 an die Synode gerichteten Eingaben vor deren Gesamtforum wurde auf die nächste Tagung (4. Tagung der X. Synode) verschoben.

Weiterhin politisch beachtenswert war der im Rahmen der Sondersynode am Nachmittag des 15. Juni 1985 durchgeführte »Markt der Möglichkeiten« auf dem Gelände des Augustinerklosters. Erstmalig wurde sogenannten Basisgruppen die Möglichkeit eingeräumt, sich im Zusammenhang mit einer Synode derart zu artikulieren. Mit dem Ziel den »kirchenpolitischen Stellenwert der Basisgruppen« zu erhöhen und die Synodalen gezielt von der Notwendigkeit der Weiterführung öffentlichkeitswirksamer Aktionen zu überzeugen sowie in Anlehnung an bekannte Veranstaltungen (»Friedensseminare«,29 »Friedenswerkstätten«30) gaben insgesamt zehn »Basisgruppen« aus den Bezirken Magdeburg, Halle, Leipzig, Suhl und Erfurt an sogenannten Info-Ständen eine Selbstdarstellung zu ihren politischen Auffassungen und bisherigen Aktivitäten ab.

Ungehindert konnten sie zum Teil negative Positionen zu Problemen der Friedenssicherung, des Wehrdienstes und des Umweltschutzes propagieren und in organisierten Gesprächen mit Synodalen darlegen. Der »Markt der Möglichkeiten« war bei einer starken Fluktuation ständig von ca. 150 bis 200 Jugendlichen besucht.

Ihr Hauptinteresse galt allgemein den Ständen der ESG Naumburg (Aufforderung zum Abschluss »persönlicher Friedensverträge«31) und der »Magdeburger Martinsgemeinde« (Hinweis auf die Initiative »Atomwaffenfreier Staat« in den Niederlanden) sowie insgesamt den gezeigten Ausstellungen zur »Öko-Problematik«.

Nach Abschluss des »Marktes der Möglichkeiten« wurde, internen Hinweisen zufolge, von den Veranstaltern Enttäuschung geäußert, da die erwartete »Ausstrahlungskraft« auf die Besucher nicht erreicht wurde.

In Auswertung des Verlaufs und der Ergebnisse der 3. Tagung der X. Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen wird vorgeschlagen:

Der Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR sollte in einem Grundsatzgespräch mit. dem Vorsitzenden der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR (KKL),32 Landesbischof Hempel,33 eine differenzierte Auswertung vorliegender Erkenntnisse zum Verlauf und den Ergebnissen der Synode vornehmen und darauf hinweisen, dass mit dieser Veranstaltung nicht der staatlichen Erwartungshaltung zur Entwicklung des Verhältnisses Staat – Kirche entsprechend der Grundsatzgespräche vom 6. März 197834 und vom 11. Februar 198535 entsprochen worden sei.

Durch Mitarbeiter zuständiger staatlicher Organe sollten mit denjenigen kirchenleitenden Amtsträgern, die feindlich-negativen Kräften – insbesondere jugendlichen Personen und Angehörigen von »Basisgruppen« – während der Synode ein Betätigungsfeld einräumten und ihnen kirchlicherseits Unterstützung gewährten bzw. durch ihr eigenes reaktionäres Auftreten nicht zur positiven Entwicklung des Verhältnisses Staat – Kirche beitrugen – dazu gehören insbesondere Propst Falcke, Präses Höppner, Propst Hinz – erneut Gespräche geführt werden, in denen ihnen unmissverständlich mitzuteilen ist, dass sie der staatlichen Erwartungshaltung nicht im geringsten entsprochen haben.

Ausgewählte staatliche und gesellschaftliche Kräfte im Territorium und Einflussbereich der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (das betrifft die Bezirke Magdeburg, Halle, Erfurt, Leipzig, Suhl, Cottbus und Potsdam) sollten in geeigneter Form informiert, mobilisiert und befähigt werden, in den Arbeitsstellen und Ausbildungsstätten die gezielte politisch-ideologische und erzieherische Auseinandersetzung besonders mit jenen jugendlichen Teilnehmern der Sondersynode fortzuführen bzw. einzuleiten, die politisch-negative Auffassungen oder Haltungen erkennen ließen.

Gleichzeitig sollte durch geeignete gesellschaftliche Einflussnahme (u. a. konkrete Einbeziehung in gesellschaftliche und staatliche Aufgabenstellungen, u. a. zur Durchsetzung der Friedenspolitik der DDR) der Differenzierungsprozess unter den Synodalen und kirchlichen Amtsträgern weitergeführt werden mit dem Ziel, insbesondere progressive und politisch realistische Kräfte weiter zu profilieren und zu stärken.

Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt!

Anlage 1 zur Information Nr. 289/85

Beschlussvorlage

Drucksache Nr. 16/85

Entwurf

Die Synode hat die Aufforderung des ökumenischen Rates der Kirchen an die Mitgliedskirchen und christlichen Gruppen aufgenommen, in einen »konziliaren Prozess (Bund) für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzutreten«.

Sie hat sich klargemacht, dass die Probleme der Friedensgefährdung, der Ungerechtigkeit (besonders in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen zwischen wirtschaftlich starken und abhängigen Nationen) und der ökologischen Verantwortungslosigkeit vielfach miteinander verflochten sind und miteinander das Überleben der Menschheit bedrohen.

Das fordert auch uns zu entschiedenem Einsatz heraus.

Das Zeugnis vom Frieden Gottes in den biblischen Überlieferungen (Schalom36) zeigt uns, dass alle drei Aufgaben miteinander aus der Kraft und Orientierung des »Friedensbundes« Gottes aufzufassen sind.

Denn der Friede zwischen Menschen schließt im Zeichen des Gottesfriedens sowohl die Gerechtigkeit ein, die der Not und Würde des Schwächeren und Bedrohten gerecht wird, als auch den Frieden mit der Natur, der das Leben auf die Vollendung der Schöpfung hin bewahrt.

Unsere Kirche hat im Bedenken des Friedensauftrages einen langen Weg zurückgelegt. Das bisherige Gespräch hat gezeigt, unsere Kirche ist keine »Friedenskirche«, aber sie ist auf dem Wege zu einer Kirche des Friedens.

Die Fragen der ökologischen Verantwortung und der Solidarität mit den Armen haben uns in den letzten Jahren mit wachsender Dringlichkeit beschäftigt. In diesen Wochen gedachten wir des Kriegsendes vor 40 Jahren, in dem uns Gottes Gericht widerfuhr, aber auch die Chance des Neubeginns gegeben wurde. Heute müssen wir uns fragen, ob unsere Kirchen die Chance genutzt haben. Uns trifft Gottes Ruf zur Umkehr in den Frieden, in die Gerechtigkeit in die Verantwortung für die Mitgeschöpfe.

  • 1.

    Umkehr zum Frieden

    Auf dem Erkenntnisweg, den unsere Kirche und der Bund der Evangelischen Kirchen in der Friedensfrage gegangen sind, ist immer klarer hervorgegangen: Die Tendenz, den Frieden im Ost-West-Konflikt durch Abrüstung, vertrauensbildende Maßnahmen, Intensivierung von Kontakten auf allen Ebenen, Abbau von Feindbildern usw. zu stärken und auszubauen und die Tendenz, der Friedenssicherung durch Abschreckung mit Massenvernichtungswaffen verhalten sich gegenläufig zueinander. In unserem Staat wird der Konflikt zwischen beiden durchaus gesehen.

    Die Politik der Schadensverhütung und dann der Schadensbegrenzung gegenüber der Raketenstationierung in Westeuropa und die friedenspolitischen Vorschläge unseres Staates im Rahmen des Warschauer Vertrages37 zeigen das ebenso, wie das bekannte Wort »mehr Waffen bringen nicht mehr Sicherheit«.

    Andererseits setzen sich dennoch die Handlungszwänge des Abschreckungssystems durch. In der Gleichgewichtsformel »Gleichheit (Rüstung) und gleiche Sicherheit« wird der Konflikt verdeckt. Unsere Gesellschaft wird in allen Bereichen auf das möglichst erfolgreiche Bestehen des militärischen Verteidigungsfalles ausgerichtet, erzogen und gerüstet.

    Auch wenn man zugesteht, dass Motiv und Absicht beider Tendenzen Friedenssicherung sind, müssen wir sehen, dass die zweite Tendenz faktisch die erste unterläuft, wenn nicht wirkungslos macht. Selbst wenn weitere Schritte der Rüstung durch westliche Vorrüstung provoziert sind: die Nachrüstung, die kurzfristig als notwendiger Schritt der Friedenssicherung erscheint, ist ein Schritt in die falsche Richtung und einem Zwangsgefälle verhaftet, das auf die Katastrophe zutreibt.

    Das aber heißt: Wir müssen wählen! Vom Frieden Christi bewegt können wir nur die erste Tendenz bestärken. Wir werden sie zu erweitern und ganzheitlich zu loben versuchen, indem wir uns gleichzeitig für Gerechtigkeit und Umweltschutz einsetzen.

    Der anderen Tendenz werden wir widerstehen.

    Wir sind zur Umkehr berufen, unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten (Luk. 1,79).

    Der Weg dieses Friedens wird uns nicht in die Ecke einer antikommunistischen Opposition führen, sondern in kritischer Solidarität mit den friedenspolitischen Bestrebungen unseres Staates zu gehen sein. Um sie zu stärken, werden wir uns vor politischem Missbrauch hüten, der Eskalation des Konfliktes statt Solidarität im Konflikt will. Der Weg des Friedens wird eine »Suchbewegung« sein, in der viele Fragen offenbleiben, Riskantes gewagt und Ungewohntes zugemutet werden muss.

    Kleine Schritte scheinen wirkungslos zu bleiben, aber entscheidend ist, dass sie in die richtige Richtung führen. Wir brauchen Mut zum Friedensschaffen aus der Kraft der Schwachen.

    Vor dem anderen Weg kann die Kirche nur warnen, denn aktive Orientierung auf den »schlimmsten Fall«, den militärischen Verteidigungsfall, verhindert die heute notwendigen Schritte zu Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsbewahrung und führt herauf, was verhütet werden soll.

    Die Kirche kann nur warnen, nicht verbieten oder gar drohen. Sie kann persönliche Entscheidungen nicht abnehmen, sie wird aber orientierend zur persönlichen Gewissensentscheidung helfen.

    Sie wird diejenigen ihrer Glieder, die – aus welchen Gründen auch immer – den Dienst in bewaffneten Einheiten tun, seelsorgerlich begleiten und den Kontakt mit ihnen halten. Für die Verweigerer des bewaffneten Dienstes wird sie schützend eintreten und das Sachanliegen vertreten und interpretieren.

  • 2.

    Umkehr in die Gerechtigkeit

    Auch hier stehen wir vor widersprüchlichen Entwicklungen. Seit Jahrzehnten wird über die Probleme der »Entwicklungspolitik« und einer gerechten Weltwirtschaftsordnung nachgedacht.

    Es gibt eine wachsende Zahl von strukturellen und caritativen, kurzfristig und längerfristigen Hilfsmaßnahmen. Andererseits öffnet sich die Schere zwischen reichen und armen Ländern immer weiter. Auch hier muss unsere Kirche entschieden Partei für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung ergreifen. Eine Kirche des Friedens können wir nur sein, wenn wir gleichzeitig eine Kirche in Solidarität mit den Armen werden.

    Was das politisch und ökonomisch in unserem Kontext konkret heißt, beginnen wir zu erkennen: die ökonomische Zielstellung müsste sich von der Maximierung unseres Wohlstandes auf die Minimierung des Leidens im Weltmaßstab umorientieren, d. h.,

    • wir müssen uns und unsere Mitbürger von der Mentalität ständiger Wohlstandssteigerung lösen und zu einem sorgsameren Umgang mit unseren Gütern kommen, damit mehr Material und Gelder zugunsten der ärmeren Länder freigesetzt werden können,

    • die Kirche sollte noch stärker als bisher die Verantwortung für die Länder der Dritten Welt wecken und in ihrem eigenen Wirtschaften Beispiele für Teilen und Verzichten geben,

    • wir ermutigen unseren Staat, sich von der einseitigen Orientierung auf Wirtschaftswachstum in unserem Land zu lösen und seinen Einsatz gegen Hunger und Ungerechtigkeit zur gleichwertigen Aufgabe der Wirtschaftspolitik zu machen.

  • 3.

    Umkehr in die Schöpfungsverantwortung

    Die Umkehr aus der Schöpfungsvergessenheit in die Schöpfungsverantwortung führt uns in eine ökologische Suchbewegung nach veränderten Wertprioritäten und einer ökologisch angepassten Technologie und Übergangstechniken, nach einer Wirtschaft, die in die Einheit von Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik integriert ist.

    Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir in diesem Zusammenhang zu Einschränkungen unseres Konsumverhaltens und mancher gewohnter Bequemlichkeit bereit sein müssen. Der dafür nötige Bewusstseinswandel erfordert Information, Einsicht in Zusammenhänge und Einübung ökologisch sinnvoller Verhaltensweisen.

    Auch auf ökologischem Gebiet sollten wir die bescheidenen Möglichkeiten zum Handeln, die uns jetzt im privaten, im kirchlichen und im gesellschaftlichen Bereich gegeben sind, konsequent in die Tat umsetzen. Staatliche Umweltmaßnahmen sollten wir unterstützen und alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit wahrnehmen.

Anlage 2 zur Information Nr. 289/85

Antrag des Synodalen Wollmann zur Friedensverantwortung (Wehrdienst)

Drucksache Nr. 17/85

Die Kirche der Kirchenprovinz Sachsen hat sich gegen Geist und Logik der Abschreckung und für das Konzept der Sicherheitspartnerschaft entschieden. Hierbei weiß sie sich in Einklang mit den Beschlüssen des ÖRK von Vancouver (Dokument: »Erklärung zu Frieden und Gerechtigkeit«).38 Für junge Christen wird das verantwortliche Handeln für Frieden und Abrüstung in der Frage des Wehrdienstes zum spannungsgeladenen Konflikt: Wie soll ich mich entscheiden? Dabei ist eine große Hilfe, wie die Kirche dazu Stellung nimmt.

In dem oben erwähnten Dokument von Vancouver wird auf die schwerwiegenden Konsequenzen hingewiesen: »Wenn sich Staaten in zunehmendem Maße auf die Streitkräfte als den Eckpfeiler ihrer Außen- und oft auch Innenpolitik verlassen.« In den Punkten 12 e und 25 letzter Absatz wird das Problem der Wehrdienstverweigerung angesprochen. Danach sollen die Kirchen die Gewissensentscheidung der Wehrdienstverweigerung ernstnehmen und ihre Regierungen auffordern, »das Recht der Verweigerung des Militärdienstes aus Gewissensgründen anzuerkennen und die Möglichkeiten für einen gewaltfreien Ersatzdienst zu schaffen«.

Was wären die Konsequenzen?

  • 1.

    Die Vertreter der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen erklären, dass sie den aktiven Wehrdienst von Christen nicht mehr rechtfertigen können. Wehrdienstverweigerung und Bausoldatendienst39 sind Schritte auf dem engen Weg, von dem Jesus Christus sagt, dass er zum Leben führt.

  • 2.

    Im Gespräch mit staatlichen Vertretern müssten folgende Themen angesprochen werden:

    • Respektierung der Gewissensentscheidung von Wehrdienstverweigerern und keine strafrechtliche Verfolgung.

    • Schaffung einer echten Alternative zum Wehrdienst (Sofd)40 als Beitrag zu vertrauensbildenden Maßnahmen.

    • Reservisten, die den Fahneneid abgelegt haben und nun aus Gewissensgründen den Militärdienst nicht mehr antreten können, müssen als Alternative den waffenlosen Dienst wählen können.

    • Fahneneid: Dürfen Christen aus biblischer Sicht überhaupt Eide und Schwüre leisten? Fahneneid kann für den Fall der Mitwirkung am Einsatz von Massenvernichtungsmitteln nicht binden.

    • Wehrdienst von Frauen.41

    • Militarisierung des gesellschaftlichen Lebens: Erziehung der Kinder zum Hass, Verherrlichung der Armee und ihrer Technik, Werbepraktiken für die NVA, wehrpolitisches Unterrichtsfach42 usw. usw.

      Dabei wäre auf die Freiwilligkeit bei allen Formen der militärischen Ausbildung zu dringen.

  • 3.

    Wir stehen vor der Tatsache, dass der Frieden unsicherer geworden ist und wir nur noch eine begrenzte Frist haben, das Problem ernsthaft anzupacken. Jetzt kommt es auf unsere Tat und unsere Zivilcourage an. Gott ist mit uns, was können uns Menschen tun?

  1. Zum nächsten Dokument Einnahmen Mindestumtausch, 1.–7.7.1985

    10. Juli 1985
    Information Nr. 298/85 über die Entwicklung der Einnahmen aus der Durchführung des verbindlichen Mindestumtausches für die Zeit vom 1. Juli 1985 bis 7. Juli 1985

  2. Zum vorherigen Dokument Kirchentag der Landeskirche Greifswald und Bugenhagen-Ehrung

    6. Juli 1985
    Information Nr. 288/85 über den 9. Kirchentag der Evangelischen Landeskirche Greifswald und die Bugenhagen-Ehrungen in Greifswald