Teilnehmerübersicht für die Wiedereröffnung der Semperoper

Die Semperoper war bei der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden. In den 1960er-Jahren begannen Planungen, sie originalgetreu wiederzuerrichten. Der Wiederaufbau begann 1977 und zum 40. Jahrestag der Zerstörung am 13.2.1985 wurde die Wiedereröffnung mit einer Aufführung des »Freischütz« von Carl-Maria von Weber gefeiert.

Erich Honecker, Jg. 1912, SED-Funktionär, 1958–89 Mitglied des Politbüros, ab 1971 Erster Sekretär, ab 1976 Generalsekretär der SED, 1971–89 Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates, 1976–89 Vorsitzender des Staatsrates.

Margot Honecker, Jg. 1927, SED-Funktionärin, 1963–89 Ministerin für Volksbildung der DDR, 1963–89 Mitglied des ZK der SED, November 1989 Rücktritt, 4.2.1990 Austritt aus der SED/PDS.

Willi Stoph, Jg. 1914, SED-Funktionär, ab 1931 KPD-Mitglied, während der NS-Zeit illegale politische Arbeit, 1935–37 und 1940–45 Wehrmacht, 1945 sowjetische Kriegsgefangenschaft, ab 1945 Parteifunktionär für Wirtschaftsfragen, 1953–89 Mitglied des Politbüros, 1973–76 Vorsitzender des Staatsrates, 1976–89 Vorsitzender des Ministerrates.

Horst Sindermann, Jg. 1915, SED-Funktionär, ab 1929 in kommunistischen Organisationen aktiv, während der NS-Zeit größtenteils in Haft, u. a. im Zuchthaus Waldheim und dem KZ Mauthausen, ab 1945 in verschiedenen Funktionen als Funktionär tätig, u. a. als Chefredakteur der »Sächsischen Zeitung« und der »Freiheit«, 1955–63 Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda im ZK der SED, 1963–89 Mitglied des ZK, 1967–89 des Politbüros, 1963–71 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle, 1971–73 1. stellvertretender Vorsitzender und 1973–76 Vorsitzender des Ministerrats, 1976–89 Präsident der Volkskammer.

Kurt Hager, Jg. 1912, SED-Funktionär, ab 1929 in kommunistischen Organisationen aktiv, vor allem auf dem Feld Agitation und Propaganda, während der NS-Zeit im Exil in der Schweiz, Frankreich und Großbritannien, 1937–39 Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg, ab 1949 Professor für Philosophie an der HU Berlin, 1954–90 Mitglied des ZK der SED, 1955–90 ZK-Sekretär für Wissenschaft, Volksbildung und Kultur, 1963–90 Mitglied des Politbüros und Leiter der ideologischen Kommission beim Politbüro, 1976–89 Mitglied des Staatsrates, 1979–89 Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates der DDR.

Joachim Herrmann, Jg. 1928, SED-Funktionär, 1971–78 Chefredakteur des SED-Zentralorgans »Neues Deutschland«, 1978 bis 1989 Mitglied des Politbüros, zuständig für Medien, befreundete Parteien, Blockparteien und die Nationale Front, am 10.11.1989 aus dem Zentralkomitee der SED ausgeschlossen.

Heinz Hoffmann, Jg. 1910, SED-Funktionär, ab 1926 in kommunistischen Organisationen aktiv, während der NS-Zeit im Exil in der Schweiz, Frankreich und der Sowjetunion, 1937–38 Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg, 1941–44 Mitarbeiter des NKWD (u. a. in der Ausbildung von Partisanen), 1950–55 Stellvertretender Minister des Innern, 1955–57 Studium an der sowjetischen Akademie des Generalstabes, 1957–60 Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung, 1960–85 Minister für Nationale Verteidigung, 1973–85 Mitglied des Politbüros.

Egon Krenz, Jg. 1937, SED-Funktionär, 1971–90 Abgeordneter der Volkskammer der DDR, 1973–83 1. Sekretär des Zentralrates der FDJ, 1983–89 Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED für Sicherheitsfragen, Jugend, Sport, Staats- und Rechtsfragen, 1984 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, im Mai 1989 Leiter der Zentralen Wahlkommission, 18.10. bis 3.12.1989 Generalsekretär des ZK der SED, 24.10. bis 6.12.1989 Vorsitzender des Staatsrates der DDR und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Werner Krolikowski, Jg. 1928, SED-Funktionär, ab 1951 SED-Funktionär in Mecklenburg, 1952 nach kurzer Zeit als 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Ribnitz-Damgarten abgesetzt, danach Sekretär für Agitation und Propaganda in der Kreisleitung, 1953–58 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Greifswald, danach tätig in der SED-Bezirksleitung Rostock, 1960–73 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, 1963–89 Mitglied des ZK der SED, ab 1970 Volkskammerabgeordneter, 1971–89 Mitglied des Politbüro, 1976–88 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates, Ende 1989 Rücktritt und Ausschluss aus der SED, Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs und Korruption aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.

Günter Mittag, Jg. 1926, SED-Funktionär, 1953–61 Leiter der Abteilung Eisenbahn, Verkehr und Verbindungswesen im ZK der SED, 1958–61 Sekretär der Wirtschaftskommission beim Politbüro, ab 1962 Mitglied des ZK der SED, 1966–89 Mitglied des Politbüros der SED, 1976–89 Sekretär des ZK der SED für Wirtschaft, 1976–89 Leiter der Wirtschaftskommission beim Politbüro des ZK der SED.

Harry Tisch, Jg. 1927, SED-Funktionär und Vorsitzender des FDGB, 1959–61 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Rostock, danach bis 1975 1. Sekretär der SED-BL Rostock, ab 1963 Mitglied des ZK der SED, ab 1975 Mitglied des Politbüros und Vorsitzender des Bundesvorstands des FDGB, am 8.11.1989 Rücktritt mit dem Politbüro der SED, am 29.11. Ausschluss aus dem FDGB und am 3.12.1989 aus der SED.

Michail M. Saizew, Jg. 1923, sowjetischer Armeegeneral, ab 1941 in der Roten Armee, 1976–80 Kommandeur des Militärbezirks Belarus, 1980–85 Oberkommandierender der GSSD, 1985–89 als Oberbefehlshaber der südlichen Truppen in verantwortlicher Position für die sowjetischen Truppen in Afghanistan.

Alexej D. Lisitschew, Jg. 1928, sowjetischer Offizier, 1980–82 Stellvertreter des Chefs der Politischen Hauptverwaltung der Sowjetarmee und Seekriegsflotte, 1982–85 Mitglied des Militärrates und Chef der Politischen Verwaltung der GSSD, ab 1985 Chef der Politischen Hauptverwaltung der Sowjetarmee und Seekriegsflotte, ab 1986 Ernennung zum Armeegeneral und Mitglied des ZK der KPdSU.

Leningrad heißt seit 1991 wieder St. Petersburg.

Helmut Schmidt, Jg. 1918, SPD-Politiker, 1958–83 Mitglied des SPD-Bundesvorstandes, 1961–65 Innensenator in Hamburg, 1966–69 Fraktionsvorsitzender der SPD, 1969–72 Bundesminister für Verteidigung, 1974–82 Bundeskanzler, 1985–90 Geschäftsführer der Wochenzeitung »Die Zeit«.

Berthold Beitz, Jg. 1913, Industrieller, während des Zweiten Weltkrieges in der Erdölindustrie im von Deutschland besetzten östlichen Europa tätig, rettete mehrere Hundert Juden vor der Deportation, indem er darauf bestand, sie würden als Arbeitskräfte in seinem Unternehmen benötigt (dafür wurde er später von der Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechter unter den Völkern« geehrt), ab 1953 Generalbevollmächtigter von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, 1970–89 Aufsichtsratsvorsitzender im Krupp-Konzern, 1968–2013 Vorsitzender der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung.

Ernst Albrecht, Jg. 1930, CDU-Politiker, in den 1950er- und 1960er-Jahren Karriere in den gerade entstehenden Institutionen der Europäischen Gemeinschaft (u. a. Kabinettschef des deutschen EWG-Kommissars Hans von der Groeben), ab 1970 Landtagsabgeordneter in Niedersachsen, 1976–90 Ministerpräsident von Niedersachsen, 1990–97 Aufsichtsratsvorsitzender der Eisen- und Hüttenwerke Thale AG.

Herbert Moritz, Jg. 1927, österreichischer sozialdemokratischer Politiker, 1943–45 Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft, 1945–50 journalistisches Volontariat und Studium, 1950–69 Journalist, 1969–76 Landesrat für Kultur, Soziales, Hochbau, Naturschutz und Rechtsangelegenheiten des Wohnbaus in Salzburg, 1976–86 Erster Landeshauptmann-Stellvertreter in Salzburg, 1984–87 Bundesminister für Unterricht, Kunst und Sport.

Hermann Lein, Jg. 1920, österreichischer Beamter und Widerstandskämpfer gegen den NS, in den 1930er-Jahren im katholischen Widerstand gegen den NS engagiert, 1938–40 Haft im KZ Mauthausen bzw. Dachau, 1941–44 Sanitäter bei der Wehrmacht, nach Kriegsende Geschichts- und Deutsch-Studium, danach Lehrer, ab 1963 im Bundesministerium für Unterricht tätig, ab 1977 als Sektionschef für Kunstangelegenheiten ebenda.

Eduard Pumpernig, Jg. 1920, österreichischer konservativer Politiker, während der NS-Zeit in einer konservativen Widerstandsgruppe aktiv, 1943 verhaftet, kooperierte als Kronzeuge mit den Anklägern, woraufhin mehrere Mitstreiter zum Tode verurteilt wurden, während Pumpering zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, 1974–85 Mitglied des österreichischen Bundesrates für die ÖVP, 1985 Vorsitzender des Bundesrates.

Friedrich Epstein, österreichischer Beamter, Hofrat und Vorsitzender Rat des Patentamtes in Graz, ab 1971 Vorsitzender der Freundschaftsgesellschaft Österreich – DDR.

Friedrich-Wilhelm von Sell, Jg. 1926, Jurist, 1944–46 Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft, 1946–55 Jurastudium in Erlangen und Westberlin, ab 1955 Justiziar des Senders Freies Berlin, 1962–71 Justiziar und Verwaltungsdirektor des Deutschlandfunks, 1971–75 Verwaltungsdirektor und stellvertretender Intendant des WDR, 1975–85 Intendant des WDR, 1991 Gründungsintendant des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg.

Im Original: »Löwe«. Lothar Loewe, Jg. 1929, Journalist, ab den 1960er-Jahren Korrespondent für die ARD, u. a. in Washington und Moskau, 1975–76 erster akkreditierter ständiger Korrespondent der ARD in der DDR, Dezember 1976 offizielle Ausweisung aus der DDR, nachdem Loewe in der Tagesschau offen den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze benannte, 1983–86 Intendant des Senders Freies Berlin.

Dietrich Schwarzkopf, Jg. 1927, Journalist, 1955–62 Korrespondent des »Tagesspiegels« und anderer Zeitungen in Bonn, 1962–66 Leiter des Bonner Büros des Deutschlandfunks, 1966–78 zunächst Fernsehprogrammdirektor und dann stellvertretender Intendant beim NDR, 1978–92 Programmdirektor der ARD, 1991–94 Vizepräsident von ARTE.

Jürgen Engert, Jg. 1936, Journalist, 1974–80 Redakteur bzw. später Chefredakteur der Westberliner Boulevardzeitung »Der Abend«, danach freiberuflicher Journalist, ab 1983 Hauptabteilungsleiter beim Sender Freies Berlin, 1984–98 Moderator des ARD-Politmagazins »Kontraste«, 1987–98 Chefredakteur des SFB-Fernsehens.